Schutzkonzept

Sexualpädagogisches Konzept

 

Sexualpädagogik im Sinne der Prävention soll Kinder vor sexuellen Grenzüberschreitungen und sexuellen Missbrauch schützen.

Voraussetzung für einen professionellen, sensiblen und wertschätzenden Umgang mit der kindlichen Sexualität ist das fundierte Fachwissen aller Pädagog:innen !

Das tägliche und detaillierte Beobachten der Kinder und die Dokumentation von allen Pädagog:innen, ermöglicht es uns auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder situativ reagieren zu können und im Tagesablauf mit einzubauen (in Form von Spielmöglichkeiten wie eine Verkleidungskiste – ich schlüpfe in eine andere Rolle; Bilderbücher; mehr Rückzugsorte, offene Fragen im Morgenkreis klären…).

Durch den feinfühligen und wertschätzenden Umgang mit der kindlichen Sexualität, erleben diese ein lebensbejahendes und natürliches Körpergefühl. Sie lernen ihre Grenzen, die Grenzen anderer kennen und wahren.

  • Was mag ich?
  • Wo fühle ich mich wohl?
  • Was mag ich gar nicht?
  • Was berührt mich peinlich, unangenehm oder was fühlt sich falsch an?
  • Was mag mein Spielgefährte, was mag er nicht?

Nur mit diesem Wissen und die daraus entstehende Autonomie erlangen die Kinder die Fähigkeit sich gegenüber Erwachsenen oder auch gleichaltrigen adäquat zur Wehr zu setzen.

Es gilt: Ein „Nein“ ist ein „Nein“ und bleibt auch eines!

Den Pädagog:innen des Kinderhauses Kühlschruppe ist der schmale und äußerst wichtige Grat zwischen dem natürlichen Erkundungsdrang und dem notwendigen vermitteln von Schamgefühl bewusst.

Hierfür gibt es ganz klare Regeln für alle Kinder des Kinderhauses:

  • die Kinder laufen nicht nackt durch die Einrichtung;
  • notwendiges Umziehen findet nur in den dafür bestimmten Räumlichkeiten statt;
  • auch im Garten sind die Kinder zumindest im Schambereich bekleidet, an heißen Tagen mindestens mit Badekleidung;

Das gesamte pädagogische Personal hat sich auf eine sehr wertschätzende, reflektierte, diskriminierungsfreie Sprache geeinigt und ist dadurch stets ein sprachliches Vorbild für die Kinder.

Im Kinderhaus Kühlschruppe wird eine sexistische, beleidigende Sprache weder von Seiten des Personals, der Eltern noch von den Kindern geduldet. Bei verbalen Grenzverletzungen wird sofort eingegriffen und klar Position bezogen. Hier wird selbstverständlich auch die nonverbale Kommunikation (Körperhaltung, Gestik und Mimik) beachtet.

Elternarbeit ist besonders bei diesem sensiblen Thema äußerst wichtig. Natürlich werden die unterschiedlichen Kulturen und Religionen, Ängste und Wünsche und alle Bedenken sehr ernst genommen und darauf individuell eingegangen. Hier geht es auch um ein Stück Aufklärung bezüglich der kindlichen Sexualität und die Sensibilisierung der Eltern. Der transparente Austausch bezüglich der Konzepte des Kinderhauses Kühlschruppe ist ein wichtiger Eckpfeiler in unserer Elternarbeit (Einführung in das Schutzkonzept, themenbezogene Elternabende, Elterngespräche…).

Besonderheiten in der Krippe:

  • das Ausleben der so wichtigen oralen Phase wird ermöglicht, die Umwelt kennenlernen durch den Mund, Erforschung und Befriedigung; durch Fühlen und Schmecken;
  • den eigenen Körper durch Tasten und Berührungen begreifen; Sensibilität entwickeln; dies ist die Basis für die Identitätsfindung;
  • während der Wickelsituation wird dem Kind die Gelegenheit geben, seinen Körper zu fühlen und zu ertasten (geschützt vor neugierigen Blicken anderer); dieses Verhalten hat mit keiner Weise etwas mit erwachsener Sexualität und Befriedigung zu tun, das natürliche Nennen der Körperteile, ohne Scham und Verniedlichungen gehört selbstverständlich zur Sprache der Pädagog:innen;
  • die anale Phase bedeutet für das Kind bewusstes Loslassen und Festhalten des Stuhlganges, es entsteht ein neues Machtgefühl im Kind; in dieser Entwicklungsphase des Kindes wird den Pädagog:innen bezüglich der individuellen Sauberkeitserziehung ein großes Maß an Feinfühligkeit abverlangt ;
  • das Interesse am Körper anderer (auch der Genitalien anderer, „Wie schaut es bei Dir aus?“) entsteht, darauf folgt oftmals die Schau- und Zeigelust;

Besonderheiten im Kindergarten:

  • die Schau- und Zeigelust kann bei manchen Kindern sehr ausgeprägt sein, die Pädagog:innen sind dazu angehalten den Schutz des Kindes, aber auch den Schutz der anderen Kinder zu wahren;
  • die kindliche Neugierde wird beispielsweise bei Doktorspielen ausgelebt; hier gibt es klare Regeln:
    • nur in dafür geschützten Räumen
    • jedes Kind bestimmt selbst, mit wem es Doktor spielen möchte
    • das Alter und der jeweilige Entwicklungsstandes der involvierten Kinder muss passen
    • ein „Nein“ muss von allen respektiert werden
    • Erwachsene und andere, nicht ins Spiel involvierte Kinder werden als „Zuschauer“ nicht geduldet; jedoch wird eine bzw. mehrere Pädagog:innen das Doktorspiel beobachtet um gegebenenfalls eingreifen zu können;
    • während des Doktorspieles wird einem anderen Kind oder auch bei sich selbst kein Gegenstand oder Körperteil in den Po, Scheide, Nase, Ohren oder Mund gesteckt;
    • das Wissen, dass jederzeit das Spiel beendet werden kann;
    • die Unterstützung eines Pädagog:innen zu holen ist kein Petzen;
    • niemand tut einem anderen Kind weh, weder körperlich noch durch Beleidigungen;
  • Spezifische Rollenspiele, wie beispielsweise Heiraten, das Verhalten Erwachsener nachspielen (Küssen, Händchen halten, Schmusen, Geburt) sind ganz normal in diesem Alter und dürfen selbstverständlich stattfinden.
  • Warum-Fragen gehen im Kindergartenalter viel mehr ins Detail, diese werden von den Pädagog:innen sensibel alters- und entwicklungsentsprechend behandelt und beantwortet (in Gesprächsrunden mit einer Teil- oder der Gesamtgruppe, in Einzelgesprächen, evtl. mit Büchern…).

 

Öffnungszeiten

  • Mo - Fr7:30-16:00
  • Bringzeit7:30-08:30
  • Samstaggeschlossen
  • Sonntaggeschlossen

So finden Sie uns

  • Aidenbachstraße 108
    81379 München
  • 089-75 07 61 75
  • verein@kuehlschruppe.de
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